NICOTINELL Lutschtabl 1 mg mint 36 Stk

  • NICOTINELL Lutschtabl 1 mg mint 36 Stk
  • CHF 28.90
  • Shop Verfügbarkeit
    wenig Lager

Verfügbare Optionen


Diese Bestellung enthält Arzneimittel der Liste D.

Dieses Medikament darf gemäss dem schweizerischen Heilmittelgesetz nur auf Rezept versandt werden oder Sie können es ganz bequem über Pick me up reservieren und rezeptfrei in der Drogerie/Apotheke abholen. Dies ist ein zugelassenes Arzneimittel. Lesen Sie die Packungsbeilage. Bei Arzneimitteln ohne Packungsbeilage: Lesen Sie die Angaben auf der Packung.

Beschreibung

Swissmedic-genehmigte Fachinformation

Nicotinell Mint 1 mg/2 mg, Lutschtabletten

GSK Consumer Healthcare Schweiz AG

Zusammensetzung

Wirkstoff

Nikotin als Ditartrat-Dihydrat.

Hilfsstoffe

Maltitol (E965) 880 mg/Lutschtablette (=2 kcal), Aspartam (E951) 10 mg/Lutschtablette, Polyacrylat-Dispersion 30%, Xanthangummi, wassserfreies Natriumcarbonat, Natriumhydrogencarbonat, Magnesiumstearat, hochdisperses Siliciumdioxid, Pfefferminzöl, Levomenthol.

Darreichungsform und Wirkstoffmenge pro Einheit

Eine Lutschtablette Nicotinell Mint 1 mg enthält 1 mg Nikotin als Ditartrat-Dihydrat.

Eine Lutschtablette Nicotinell Mint 2 mg enthält 2 mg Nikotin als Ditartrat-Dihydrat.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Zur Unterstützung der Raucherentwöhnung bei nikotinabhängigen Rauchern. Zur Reduzierung des Suchtverhaltens und des Zigarettenkonsums durch die Verminderung der Entzugssymptome.

Dosierung/Anwendung

Nicotinell Lutschtabletten sind für Erwachsene ab 18 Jahren bestimmt.

Für Jugendliche unter 18 Jahren und über 12 Jahren soll das Präparat nur bei starker Nikotinabhängigkeit und nur nach ärztlicher Absprache und basierend auf einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Abwägung verwendet werden (siehe auch «Kontraindikationen»).

Das Präparat ist kontraindiziert für Kinder unter 12 Jahren. Für diese Altersgruppe liegen nur beschränkte Erfahrungen vor.

Erwachsene

Die Anfangsdosis sollte individuell auf der Basis der Nikotinabhängigkeit des Patienten festgelegt werden. 8–12 Nicotinell Lutschtabletten der geeigneten Dosierungsstärke pro Tag sollten üblicherweise ausreichend sein.

Stark nikotinabhängige Raucher, d.h. wer die erste Zigarette innerhalb von 20 Minuten nach dem Aufstehen und mehr als 20 Zigaretten pro Tag raucht, beginnen die Behandlung mit Nicotinell 2 mg Lutschtabletten, weniger abhängige mit Nicotinell 1 mg Lutschtabletten.

Es sollten nicht mehr als 15 Lutschtabletten pro Tag gelutscht werden. Nicht mehr als 1 Lutschtablette pro Stunde verwenden.

Art der Anwendung

Beim Auftreten von Lust zum Rauchen für eine optimale Wirkung jeweils eine Nicotinell 1 mg oder 2 mg Lutschtablette während 30 Minuten langsam im Mund zergehen lassen. Dabei sollte die Lutschtablette von Zeit zu Zeit von einer Seite der Mundhöhle zur anderen geschoben werden, bis sie sich vollständig aufgelöst hat. Wiederholte Pausen erlauben das Einwirken des freigesetzten Nikotins auf die Mundschleimhaut.

Die Lutschtablette nicht zerkauen und nicht ganz schlucken.

Anwender sollten nicht essen oder trinken während die Lutschtablette im Mund ist, da dies die Resorption des freigesetzten Nikotins stark reduzieren kann. Ebenso sind Getränke unmittelbar vor der Anwendung zu vermeiden.

Entwöhnung

Die meisten Raucher benötigen pro Tag 8–12 Lutschtabletten der geeigneten Dosierung. Nach Bedarf können bis zu 15 Stück Nicotinell Lutschtabletten gelutscht werden. Diese Dosierung kann bis zu 8 Wochen eingenommen werden. Im Verlaufe der nächsten 2 Wochen ist das Ziel, die Anzahl der Lutschtabletten um die Hälfte zu reduzieren, damit die Anzahl nach weiteren 2 Wochen am letzten Behandlungstag bis auf null gesenkt wird.

Die Behandlungsdauer ist individuell, beträgt aber maximal 3 Monate. Nicotinell Lutschtabletten sind als Unterstützung für eine zeitlich begrenzte Entwöhnungskur bestimmt, deren Erfolg im Wesentlichen von der Motivation und der Willensstärke des Rauchers abhängt. Eine fachgerechte Beratung erhöht die Chancen zur Raucherentwöhnung.

Reduktion des Zigarettenkonsums

Die Zahl der benötigten Lutschtabletten ist meist niedriger als bei der Entwöhnung, bei gleicher maximal zulässiger Dosierung.

Die empfohlene Behandlungsdauer beträgt maximal 12 Monate.

Die Lutschtabletten werden nur während der rauchfreien Intervalle eingesetzt, um diese möglichst lang auszudehnen und damit den Zigarettenkonsum so weit als möglich zu reduzieren. Wenn eine Reduktion des täglichen Zigarettenkonsums nach 6 Wochen nicht erreicht werden kann, sollte eine ärztliche Beratung in Anspruch genommen werden.

Ein Aufhörversuch sollte unternommen werden, sobald sich der Raucher dazu bereit fühlt, spätestens aber 6 Monate nach Beginn der Behandlung. Wenn es 9 Monate nach Behandlungsbeginn immer noch nicht möglich ist, mit dem Rauchen aufzuhören, sollte ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Unbenützte Lutschtabletten sollten aufbewahrt werden, da das Verlangen zu rauchen plötzlich wieder auftreten kann.

Am Anfang können durch zu schnelles Lutschen Reizungen in Mund und Hals, sowie Schluckauf oder Übelkeit verursacht werden. Bei langzeitiger Awendung besteht das Risiko der Schädigung der Mundschleimhaut.

Spezielle Dosierungsanweisungen

Patienten mit Leberfunktionsstörungen

Bei mässigen bis schweren Leberfunktionsstörungen sind Nicotinell Lutschtabletten mit besonderer Vorsicht anzuwenden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Pharmakokinetik»).

Patienten mit Nierenfunktionsstörungen

Bei mässigen bis schweren Nierenfunktionsstörungen sind Nicotinell Lutschtabletten mit besonderer Vorsicht anzuwenden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Pharmakokinetik»).

Kontraindikationen

Das Präparat ist kontraindiziert bei Kindern unter 12 Jahren.

Schwangerschaft und Stillzeit.

Bekannte Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff Nikotin oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Abhängige Raucher unmittelbar (<4 Wochen) nach einem Myokardinfarkt, mit schweren Herzrhythmusstörungen, oder mit vor kurzem aufgetretenem Schlaganfall, und die als hämodynamisch instabil beurteilt werden, sollten dazu angehalten werden, das Rauchen durch nicht-pharmakologische Massnahmen (wie therapeutische Beratungsangebote) zu beenden. Falls dies nicht gelingt, kann die Anwendung von Nicotinell Lutschtabletten erwogen werden. Da die Daten zur Sicherheit bei dieser Patientengruppe limitiert sind, darf die Anwendung nur unter strenger ärztlicher Überwachung erfolgen.

Nicotinell soll mit Vorsicht angewendet werden bei Patienten mit:

  • Kardiovaskulären Erkrankungen: Patienten mit stabilen kardiovaskulären Erkrankungen (wie z.B. stabiler Angina pectoris, länger zurückliegendem Myokardinfarkt, koronarem Bypass oder Angioplastie, zerebrovaskulärer Insuffizienz, Herzinsuffizienz, Hypertonie, arterieller Verschlusskrankheit) dürfen Nicotinell nur nach ärztlicher Absprache anwenden.
  • Diabetes mellitus: Während der Raucherentwöhnung, mit oder ohne Nikotinersatztherapie, kann es zu einer verstärkten Schwankung des Blutzuckerspiegels kommen. Deshalb ist es für Diabetiker wichtig, den Blutzuckerspiegel während der Anwendung von Nicotinell Lutschtabletten engmaschiger als üblich zu kontrollieren.
  • Schilddrüsenüberfunktion und Phäochromozytom: Nikotin bewirkt die Freisetzung von Katecholaminen und sollte daher mit Vorsicht bei Patienten mit unkontrolliertem Hyperthyreodismus und Phäochromozytom eingesetzt werden.
  • Nieren- und Leberfunktionsstörungen: Bei Patienten mit mässiger bis schwerer Einschränkung der Leber- und/oder Nierenfunktion, kann die Clearance von Nikotin oder dessen Metaboliten gesenkt und damit das Potential von unerwünschten Wirkungen erhöht werden. Das Nutzen-Risiko-Verhältnis einer Therapie mit Nicotinell Lutschtabletten ist sorgfältig abzuwägen.
  • Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts: Unter einer Nikotinersatztherapie kann es bei Personen mit aktiver Oesophagitis, Entzündungen im Mund- und Rachenraum, Gastritis, Magengeschwüren oder peptischem Ulkus, zu einer deutlichen Verschlimmerung der Symptome kommen.
  • Krampfanfälle: Bei Patienten, die Antikonvulsiva einnehmen und bei Patienten mit Epilepsie in der Anamnese, sollte das Nutzen-Risiko-Verhältnis von Nikotin vor der Anwendung sorgfältig geprüft werden, da in Verbindung mit Nikotin Krampfanfälle berichtet wurden.

Es ist wichtig, dass die Behandlung durch andere therapeutische Massnahmen unterstützt wird, um die Reduktion des Zigarettenkonsums resp. die Entwöhnung vom Rauchen zu erleichtern.

Zu Beginn der Behandlung zur Raucherentwöhnung sollte der Patient dazu angehalten werden, das Rauchen vollständig einzustellen. Wenn der Patient während der Behandlung zur Raucherentwöhnung mit Nicotinell Lutschtabletten unvermindert weiterraucht, ist er der Gefahr von Nebenwirkungen aufgrund höherer Nikotinspiegel als beim gewöhnlichen Rauchen ausgesetzt.

Information zu den Hilfsstoffen

Aspartam (E 951):

Dieses Arzneimittel enthält 10 mg Aspartam pro Lutschtablette. Aspartam wird nach oraler Aufnahme im Gastrointestinaltrakt hydrolysiert, eines der Haupthydrolyseprodukte ist Phenylalanin. Kann für Patienten mit Phenylketonurie schädlich sein.

Maltitol (E 965):

Enthält Maltitol. Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden. Kann eine leicht abführende Wirkung haben.

Interaktionen

Rauchen und eine Raucherentwöhnung, ob mit oder ohne partielle Nikotinsubstitution, kann die Reaktion auf gleichzeitig verabreichte Arzneimittel verändern und eine Anpassung der Therapie erfordern. Diese Reaktionen sind relevant, obwohl keine direkten, klinisch relevanten Wechselwirkungen zwischen einer Nikotinersatztherapie und anderen Arzneimitteln bekannt sind.

CYP1A2 Substrate:

Es wird davon ausgegangen, dass Rauchen mit einer Steigerung der Aktivität von CYP1A2 einhergeht. Nach der Entwöhnung vom Rauchen kann eine reduzierte Clearance von Substraten für dieses Enzym auftreten. Dies kann zu einer Erhöhung der Plasmaspiegel von einigen Arzneimitteln mit enger therapeutischer Breite führen, z.B. bei Theophyllin, Ropinirol, Tacrin, Clozapin und Olanzapin.

Coffein:

Initial kann es bei Raucherentwöhnung, vor allem bei ehemals starken Rauchern (> 20 Zigaretten täglich), zu einer Reduktion der Clearance von Coffein kommen, und damit zu einem Anstieg der Coffein-Plasmaspiegel.

Opioide:

Rauchen kann zu einer verringerten schmerzstillenden Wirkung von Opioiden (z.B. Dextropropoxyphen, Pentazocin) führen und folglich kann eine Raucherentwöhnung die Wirkung von Opioiden beeinflussen.

Kortisol und Katecholamine:

Durch Rauchen und durch Nikotin können die Blutspiegel von Kortisol und Katecholaminen erhöht werden. Eine Dosierungsanpassung von Nifedipin, adrenergen Agonisten oder adrenergen Antagonisten kann erforderlich werden.

Betablocker:

Rauchen kann die Wirksamkeit von Betablockern (z.B. Propanolol) auf den Blutdruck und die Pulsfrequenz vermindern, und Raucherentwöhnung kann deren Wirkung möglicherweise beeinflussen.

H2-Antagonisten:

Bei Patienten, die mit H2-Antagonisten behandelt werden, kann es unter einer Nikotinersatztherapie zu einer Verschlimmerung der zugrundeliegenden Erkrankung und damit Aggravation gastro-enteraler Beschwerden kommen.

Furosemid:

Bei Rauchern wurde eine leichtgradige Reduktion der Clearance von Furosemid beschrieben und eine Nikotinersatztherapie kann eine Anpassung der Furosemiddosis erforderlich machen.

Insulin:

Eine gesteigerte subkutane Absorption von Insulin, welche beim Aufgeben des Rauchens auftritt, kann eine Verringerung der Insulindosis notwendig machen.

Schwangerschaft/Stillzeit

Schwangerschaft

Bei schwangeren Frauen sollte immer ein vollständiges Einstellen des Rauchens ohne Nikotinersatzbehandlung empfohlen werden.

Nach Tabak- und Nikotinexposition während der Schwangerschaft wurde über schädliche Auswirkungen auf Reproduktion und Entwicklung berichtet.

Falls ein Rauchstopp bei schwer nikotinabhängigen schwangeren Raucherinnen nicht gelingt, sollte eine ärztliche Konsultation erfolgen; eine Nikotinersatztherapie sollte nur basierend auf einer sorgfältigen ärztlichen Nutzen-Risiko-Abwägung erwogen werden (siehe «Kontraindikationen»).

Stillzeit

Nikotin geht in Mengen, die dem Säugling selbst bei einer therapeutischen Dosierung der Nicotinell Lutschtabletten schaden können, in die Muttermilch über. Während der Stillzeit sollte deshalb auf die Anwendung von Nicotinell Lutschtabletten verzichtet werden (siehe «Kontraindikationen»).

Sollte eine Nikotinsubstitution während der Stillzeit erforderlich sein, ist der Säugling auf Flaschennahrung umzustellen.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Da Nicotinell Lutschtabletten unerwünschte Wirkungen wie Schwindel, Kopfschmerzen und Übelkeit verursachen kann, können Nicotinell Lutschtabletten einen Einfluss auf die Reaktionsfähigkeit, die Fähigkeit Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen und auf die Fahrtüchtigkeit haben. Es ist zu beachten, dass bei Aufgeben des Rauchens Verhaltensveränderungen auftreten können.

Unerwünschte Wirkungen

Nicotinell Lutschtabletten können prinzipiell die gleichen Nebenwirkungen wie andere Applikationsformen von Nikotin hervorrufen.

Die meisten Nebenwirkungen treten vor allem während der ersten 3–4 Wochen nach Behandlungsbeginn auf. Ursachen sind entweder eine falsche Lutschtechnik oder die lokalen bzw. systemischen pharmakologischen Wirkungen des Nikotins. Letztere sind dosisabhängig. Diese Nebenerscheinungen können reduziert werden, wenn vor dem Weiterlutschen eine Pause von ca. 1 Min. eingelegt und die Lutschtablette in der Backe ruhen gelassen wird. Manchmal dauert es einige Tage, bevor der Raucher gelernt hat, das Lutschen zu regulieren.

Einige Symptome, wie Schwindel, Kopfschmerz und Schlaflosigkeit können auch durch die im Rahmen der Raucherentwöhnung auftretenden Entzugssymptome verursacht werden. Ebenfalls können vermehrt Aphthen nach der Entwöhnung vom Rauchen auftreten. Die Kausalität ist unklar. Eine weiterbestehende Nikotinabhängigkeit kann vorkommen.

Sehr häufig (≥1/10); häufig ( ≥1/100, <1/10); gelegentlich ( ≥1/1000, <1/100); selten ( ≥1/10'000, <1/1000); sehr selten (<1/10'000), einschliesslich Einzelfälle.

Erkrankungen des Immunsystems

Selten: Allergische Reaktionen (z.B. Angioödem).

Sehr selten: anaphylaktische Reaktion.

Erkrankungen des Nervensystems

Sehr häufig (12%): Kopfschmerzen.

Häufig: Schwindel.

Selten: Tremor.

Herzerkrankungen

Gelegentlich: Palpitationen, Tachykardie.

Sehr selten: Arrhythmie.

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Häufig: Pharyngitis, Husten, Schmerzen im Rachen-, Kehlkopfbereich.

Selten: Dyspnoe.

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Sehr häufig (28%): Gastrointestinale Beschwerden, Schluckauf, Übelkeit.

Häufig: Erbrechen, Dyspepsie, abdominale Schmerzen, Diarrhö, Mundtrockenheit, Verstopfung, Flatulenz, Stomatitis, orale Beschwerden.

Selten: Dysphagie, Aufstossen, vermehrter Speichelfluss, Blasenbildung auf Mundschleimhaut.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Gelegentlich: Erythem, Urtikaria.

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Sehr häufig (12%): Mund- oder Halsentzündungen, Schmerzen der Kaumuskulatur.

Gelegentlich: Parästhesien.

Selten oder sehr selten: Asthenie, Fatigue, Unwohlsein, grippeähnliche Symptome.

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch

Überdosierung

Anzeichen und Symptome

Schon geringe Mengen Nikotin sind für Kinder gefährlich, und können zu schweren Vergiftungssymptomen, eventuell mit tödlichem Verlauf führen.

Zu einer Überdosierung kann es kommen, wenn mehrere Lutschtabletten gleichzeitig oder in schneller Folge gelutscht werden, wenn der Patient vor der Behandlung eine sehr geringe Nikotintoleranz hat oder gleichzeitig andere Darreichungsformen von Nikotin anwendet (z.B. bei fortgesetztem Zigarettenkonsum). Die Folgen einer Überdosierung werden häufig durch das frühe Auftreten von Übelkeit und Erbrechen, welche bekanntlich mit einer exzessiven Nikotinaufnahme einhergehen, minimiert.

Die Symptome einer Überdosierung entsprechen denjenigen einer akuten Nikotinvergiftung und umfassen z.B.: Übelkeit, Speichelfluss, Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Hör- und Sehstörungen, Kopfschmerzen, Tremor, Herzjagen und Herzrhythmusstörungen, Schweissausbrüche, Hypothermie, Schwindel, Verwirrtheit, Blässe und ausgeprägte Schwäche. Im äussersten Fall können Blutdruckabfall, schwacher, unregelmässiger Puls, Dyspnoe, Atemversagen, Ohnmacht, Kreislaufkollaps, Krämpfe und Terminalkrämpfe auftreten.

Behandlung

Sofortige Unterbrechung jeglicher Nikotinzufuhr und symptomatische Behandlung sowie Überwachung der Vitalfunkionen.

Die weitere Behandlung soll gemäss klinischer Indikation oder gemäss Empfehlung des toxikologischen Informationszentrum erfolgen.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code

N07BA01

Wirkungsmechanismus

Reduktion der Entzugssymptome bei nikotinabhängigen Rauchern.

Pharmakodynamik

Nikotin, die abhängigkeitserzeugende Substanz im Tabak, ist ein biologisch stark aktives Alkaloid mit sympathomimetischen und cholinergen Eigenschaften. Diese Wirkungen äussern sich klinisch unter anderem in einer Zunahme der Herzfrequenz und einer Blutdruckerhöhung, einer zentralen Stimulation sowie einer gesteigerten gastrointestinalen Motilität.

Klinische Wirksamkeit

Nicotinell Lutschtabletten werden als Substitutionsbehandlung bei der Raucherentwöhnung und zur Reduktion des Zigarettenkonsums eingesetzt. Es reduziert die Entzugssymptome, die bei nikotinabhängigen Rauchern nach Absetzen des Tabak-Nikotins auftreten, und verbessert dadurch die Chancen für eine dauerhafte Abstinenz. In den ersten Wochen oder Monaten nach Einstellen des Rauchens mindert die «medikamentöse» Nikotin-Substitution die Entzugssymptome und verdoppelt in etwa die Chance, erfolgreich Nichtraucher zu werden.

Gesundheitliche Schäden, verursacht durch den Teer- und Kohlenmonoxydgehalt im Tabakrauch, werden vermieden.

Nicotinell Lutschtabletten stellen eine alternative Verabreichungsform zu den anderen Darreichungsformen von Nicotinell dar.

Pharmakokinetik

Absorption

Bei der Anwendung von Nicotinell 1 mg oder 2 mg Lutschtabletten wird gleichmässig Nikotin aus der Lutschtablette im Mund freigesetzt und rasch durch die Mundschleimhaut resorbiert. Ein Teil gelangt durch Verschlucken nikotinhaltigen Speichels in den Magen und den Darm, wo Nikotin grösstenteils inaktiviert wird (first pass-Effekt, Metaboliten unwirksam).

Die maximale Plasmakonzentration nach einmaliger Gabe einer Nicotinell 1 mg Lutschtablette betrug ca. 3 ng/ml, nach mehrmaliger Anwendung (steady state) von Nicotinell 1 mg Lutschtablette betrug sie im Mittel 10,4 ng/ml.

Die maximale Plasmakonzentration nach einmaliger Gabe einer Nicotinell 2 mg Lutschtablette betrug ca. 4,8 ng/ml, nach mehrmaliger Anwendung (steady state) von Nicotinell 2 mg Lutschtablette betrug sie im Mittel 22,5 ng/ml.

Der vorherrschende Absorptionsweg des Nikotins aus der Lutschtablette verläuft direkt via Mundschleimhaut. Die systemische Verfügbarkeit von verschlucktem Nikotin ist niedriger wegen der First-Pass-Elimination. Daher werden die beim Rauchen beobachteten hohen und schnell ansteigenden Nikotinkonzentrationen nur selten durch eine Tabakersatzbehandlung erreicht. Die therapeutischen Blutkonzentrationen des Nikotins, d.h. die Spiegel, welche die Entzugssymptome lindern, basieren auf der individuellen Nikotinabhängigkeit des Patienten.

Distribution

Das Verteilungsvolumen nach intravenöser Gabe von Nikotin beträgt 2–3 l/kg. Die Plasmaproteinbindung von Nikotin liegt bei weniger als 5%. Es ist daher nicht zu erwarten, dass Veränderungen der Nikotinbindung durch Gebrauch von Begleitmedikationen oder durch eine krankheitsbedingte Alteration der Plasmaproteine einen signifikanten Einfluss auf die Nikotinkinetik haben.

Nikotin passiert die Blut-, Hirn- und die Placentaschranke und tritt in die Muttermilch über.

Metabolismus

Nikotin wird vor allem in der Leber metabolisiert. Auch in Lunge und Nieren findet Nikotinmetabolisierung statt. Es wurden über 20 verschiedene Abbauprodukte des Nikotins identifiziert, die wahrscheinlich alle weniger wirksam sind als die Ausgangssubstanz. Der Hauptmetabolit im Plasma, Kotinin, wird mit einer Halbwertszeit von 15 bis 20 Stunden eliminiert und erreicht zehnmal höhere Konzentrationen als Nikotin.

Elimination

Die Halbwertszeit von Nikotin beträgt ca. 2 Stunden. Die Plasmaclearance beträgt 1,2 l/min. Normalerweise werden etwa 10% des Nikotins unverändert renal ausgeschieden. Jedoch können bei hohen Urin­flussraten und einer Ansäuerung des Harns auf einen pH-Wert unter 5 bis zu 30% ausgeschieden werden. Nur ein kleiner Teil des Kotinins (15% der Dosis) wird unverändert renal ausgeschieden. Kotinin wird zu polaren wasserlöslichen Substanzen weiter metabolisiert und ist besonders in hydroxylierter Form im Urin zu finden (45% der Dosis).

Die Ausscheidung der Metaboliten erfolgt primär renal.

Zwischen Männern und Frauen besteht hinsichtlich der Pharmakokinetik kein Unterschied.

Kinetik spezieller Patientengruppen

Leberfunktionsstörungen

Die Nikotinclearance ist bei Patienten mit Leberzirrhose und leichter Leberinsuffizienz (Child-Score 5) unbeeinträchtigt, während sie bei mässiger Leberinsuffizienz (Child-Score 7) herabgesetzt ist.

Nierenfunktionsstörungen

Bei schwerer Niereninsuffizienz ist mit einer Beeinträchtigung der Clearance von Nikotin und dessen Metaboliten zu rechnen. Bei rauchenden Patienten mit Niereninsuffizienz wurden erhöhte Nikotinspiegel beobachtet.

Ältere Patienten

Bei älteren Patienten wurde eine geringfügig reduzierte Gesamtclearance für Nikotin nachgewiesen, die jedoch keine Dosisanpassung rechtfertigt.

Präklinische Daten

Es liegen keine präklinischen Daten zur Sicherheit von Nicotinell Lutschtabletten vor. Die Toxizität von Nikotin als Tabakbestandteil ist jedoch gut dokumentiert. Typische Symptome einer akuten Vergiftung sind schwacher und unregelmässiger Puls, Atemnot und generalisierte Krämpfe.

Reproduktionstoxikologische Studien mit Nikotin an verschiedenen Tierspezies zeigten eine unspezifische Wachstumsretardierung der Föten. Bei Ratten gab es Hinweise auf fertilitätsbeeinträchtigende Effekte, Verlängerung der Trächtigkeitsphase und auf Verhaltensstörungen bei den Jungtieren. Bei Mäusen wurden in sehr hohen Dosierungen Skelettdefekte an den Extremitäten der Nachkommen festgestellt. Nikotin passiert die Plazenta und geht in die Muttermilch über.

Es gibt keine klaren Hinweise auf genotoxische oder mutagene Eigenschaften von Nikotin. Die gesicherte Karzinogenität von Tabakrauch beruht hauptsächlich auf Substanzen, die bei der Verbrennung des Tabaks entstehen. Keine dieser Substanzen kommt in Nicotinell Lutschtabletten vor.

Sonstige Hinweise

Besonderer Kinderwarnhinweis

Nikotin ist eine hochwirksame Substanz, selbst die für Erwachsene tolerierte Dosis kann bei Kindern zu lebensbedrohlichen toxischen Symptomen und zum Tod führen.

Deshalb muss Nicotinell Lutschtabletten jederzeit für Kinder nicht sichtbar und nicht zugänglich aufbewahrt und entsorgt werden.

Haltbarkeit

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

Besondere Lagerungshinweise

Bei Raumtemperatur (15–25°C) aufbewahren.

Für Kinder unerreichbar aufbewahren

Zulassungsnummer

55533 (Swissmedic).

Zulassungsinhaberin

GSK Consumer Healthcare Schweiz AG, Risch.

Stand der Information

Juni 2021.

Eigenschaften

MarkeNICOTINELL
Art. Nr.02490008
EAN Nr.2000024900087

Kunden kauften auch